Beobachtungen …
aus einem Kurs mit Jugendlichen an einer Sonderschule
Gewalt liegt in der Luft …
… wüste Beschimpfungen, derbe Beleidigungen und grenzüberschreitende Provokationen, die auch keinen Halt vor uns als Kursleiter machten.
So standen wir beim ersten Treffen vor acht Jungen im Alter von 11 bis 12 Jahren an einer Förderschule in Euskirchen. Immer wieder beeindruckt, aber mittlerweile nicht mehr überrascht, von dem hohen Maß an verbaler Gewalt, in den „normalen“ Umgangsformen der Jugendlichen.
Als wir begannen die Grundregeln für den Umgang während des Kurses mit den Jungs zu erarbeiten wurde sehr gut deutlich, dass sie ihr Verhalten nicht als gewalttätig wahrnehmen und kein Gespür dafür haben wo Gewalt beginnt.
Vielmehr erleben sie sich immer wieder selbst nur als Opfer in Situationen, in denen es dann aus für sie unerklärlichen Gründen, nicht selten zur körperlichen Gewalt, eskaliert.
Hier setzten wir dann in der nächsten Stunde an und sortierten mal mit ihnen verschiedene Situationen danach, ob es sich bei den Handlungen und verbalen Äußerungen um Gewalt handelt oder nicht.
— Dinge wie verbale Provokation oder auch durch Gestik war dann wieder klar:
Das ist keine Gewalt!
Im nächsten Schritt sortierten wir gemeinsam die Situationen in verbale, körperliche und psychische Gewalt. Hier wurde den Jungen dann an einigen Stellen schnell klar das Gewalt schon viel früher beginnt, als da wo die Nase blutet und das auch verbale und psychische Gewalt was mit dem Opfer macht. Und so wurden dann viele Situationen die vorher aussortiert wurden dann doch wieder mit unter „Gewalt“ eingeordnet.
Volker Regh 25.11.2015
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